Melatonin – Regeneration
Meine Devise: „Ich schlafe gerne tief und fest wie ein Murmeltier.“
Produktionsort: Melatonin ist die Nachteule unter den Hormonen. Es hat eine Vorliebe für dicke Vorhänge und blickdichte Rollos. Aus gutem Grund: Wie viel Melatonin der Körper bildet, hängt von der Lichtintensität der Umgebung ab. Als äußerst lichtscheuer Zeitgenosse kann Melatonin nur bei Finsternis synthetisiert werden. Die Melatonin-Konzentrationen steigen in der Nacht um den Faktor zehn an – das Maximum wird dabei zwischen ein und drei Uhr morgens erreicht.
Gut zu wissen: Melatonin steht in engem Zusammenhang mit Serotonin. Tatsächlich klatschen sich die beiden Hormone bei Einbruch der Dunkelheit ab: Die Zirbeldrüse (ein Miniorgan in unserem Gehirn) beginnt dann das bei Tageslicht gebildete Serotonin in Melatonin umzuwandeln. Serotonin bildet so die Ausgangssubstanz für die nächtliche Melatonin-Produktion.
Funktionen: Umgangssprachlich wird Melatonin oft als Schlafhormon bezeichnet. Nomen est Omen: Melatonin signalisiert dem Körper, dass jetzt Ruhe angesagt ist. Unter seinen Fittichen werden Energieverbrauch und Körpertemperatur heruntergefahren. Gleichzeitig sinkt auch der Blutdruck – Regenerationsmodus an! Neben seiner Schlüsselfunktion im Schlaf-Wach-Rhythmus, ist Melatonin radikal phänomenal –wortwörtlich: Das Hormon fungiert als einer der wirksamsten Radikalfänger. Dabei schlägt es selbst bekannten antioxidativen Helden wie Vitamin C den Rang ab.
Zum besseren Verständnis: Freie Radikale werden mit vorzeitiger Alterung, Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs in Verbindung gebracht. Als wahres Wunderwuzzi-Antioxidans hält Melatonin unsere Zellen – und da vor allem ihre Kraftwerke, die Mitochondrien – gesund und unbeschadet.
Mangelt es an Melatonin?
Es gibt einige Störquellen, mit denen das Hormon Melatonin im Clinch liegt: Koffein, Alkohol, Nikotin und bestimmte Medikamente gehören ebenso dazu wie chronischer Stress, Schichtarbeit und Jetlag. Auch künstliches Licht mit einem hohen Blaulichtanteil lässt die Melatonin-Produktion in unserem Körper einschlafen – und uns aufwachen.
Körperliche Symptome eines Melatoninmangels:
- Magen- Darmprobleme
- Kopfschmerzen / Migräne
Mentale Symptome eines Melatoninmangels:
- Schlaflosigkeit
- Ein- und Durchschlafstörungen
- Frühes Erwachen in den Morgenstunden
- Unruhe
- verminderte Stressresistenz
- Konzentrationsprobleme
- Vergesslichkeit
- Chronische Erschöpfung
Dreamteams: Den feierlichen Auftakt in der Melatonin-Synthese macht L-Tryptophan. Diese essenzielle Aminosäure bildet den Grundbaustein – aus ihr entsteht über vier enzymatische Schritte Melatonin. Man spricht dabei vom sogenannten Serotonin-Pathway. Damit es auf diesem Pfad nicht holprig wird, braucht es Mikronährstoffe. Die wichtigsten „Wegweiser“ sind bestimmte B-Vitamine wie Vitamin B3, B6 und B12 sowie Magnesium und Zink – sie helfen dem Körper, die einzelnen Umwandlungsschritte zu bewerkstelligen zu können.
Melatoninschmeichler